Was die elektronischen Signaturen angeht, so haben wir bereits erklärt, dass es verschiedene Arten von elektronischen Signaturen gibt, die jeweils ein unterschiedliches Maß an Sicherheit bieten. Eine qualifizierte elektronische Signatur (QES) ist wohl die sicherste Methode, digital zu unterschreiben. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wann und warum Sie mit einer qualifizierten elektronischen Signatur unterschreiben sollten. Legen wir los!
Was ist eine qualifizierte elektronische Signatur?
Bevor wir uns genauer damit befassen, sollten wir klar definieren, was eine QES genau ist. Eine qualifizierte elektronische Signatur ist eine fortgeschrittene elektronische Signatur mit einem qualifizierten digitalen Zertifikat, das mit einer qualifizierten Signaturerstellungseinheit (QSCD) unterzeichnet wurde. Diese QSCD gewährleistet, dass niemand außer dem Unterzeichner auf seinen persönlichen Schlüssel zugreifen und ihn verwenden kann und dass die Signaturerstellungsdaten eindeutig, vertraulich und vor Fälschung geschützt sind.
Damit eine elektronische Signatur als qualifiziert angesehen werden kann, muss sie 3 Hauptanforderungen erfüllen:
- Der Unterzeichner muss eindeutig mit der Signatur verknüpft und identifiziert werden können
- Die zur Erstellung der Signatur verwendeten Daten müssen unter der alleinigen Kontrolle des Unterzeichners stehen
- Es muss möglich sein zu erkennen, dass die Daten, die die Signatur begleiten, seit der Unterzeichnung nicht manipuliert wurden
Wenn die Unterschrift alle oben genannten Anforderungen erfüllt, wird sie offiziell als qualifizierte elektronische Signatur anerkannt, die zahlreiche Vorteile bietet, auf die wir in diesem Artikel noch näher eingehen werden.
Den Unterzeichner mit absoluter Sicherheit identifizieren
Einer der Hauptvorteile einer qualifizierten elektronischen Signatur ist, dass sie die Identität des Unterzeichners mit seiner Signatur durch ein persönliches, qualifiziertes Zertifikat verbindet, das von einem qualifizierten Vertrauensdiensteanbieter (QTSP) ausgestellt wird. Bevor diese beiden miteinander verknüpft werden können, ist eine persönliche Überprüfung oder ein anderes gleichwertiges Verfahren erforderlich. Damit ist sie die einzige elektronische Signatur, die den Unterzeichner zu 100 % identifiziert.
Gültig in der gesamten Europäischen Union
Das bereits erwähnte persönliche, qualifizierte Zertifikat stellt sicher, dass die Signatur nicht nur in dem EU-Land gültig ist, in dem das Zertifikat vergeben wurde, sondern auch in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als gültige, rechtsverbindliche Signatur anerkannt wird. Dank ihres starken rechtlichen Status ist die qualifizierte elektronische Signatur die beste Alternative für das Unterzeichnen der sensibelsten und sicherheitskritischsten Dokumente wie Kreditanträge, Lebensversicherungsunterlagen oder (internationale) Geldeinlagen, je nach lokaler Gesetzgebung.
Höchste Sicherheit auf Knopfdruck
Das Fantastische an all dem ist, dass eine qualifizierte Signatur für Unternehmen und Endbenutzer leicht zugänglich ist. Wenn Sie über ein mit Ihnen verknüpftes persönliches Zertifikat verfügen, sei es in Form eines elektronischen Ausweises, einer Smartcard, eines USB-Tokens oder Ähnlichem, können Sie eine qualifizierte elektronische Signatur verwenden. Und seien wir ehrlich, warum sollten Sie sich nicht für die höchste Sicherheitsstufe entscheiden, wenn das Einrichten einer solchen so einfach ist? In wenigen Schritten können Sie Ihr Zertifikat mit Ihrer Signatur verknüpfen und schon kann‘s losgehen.
Nehmen wir die belgische Initiative itsme® als Beispiel: itsme® ist eine Plattform von Belgian Mobile ID, die eine sichere Anmeldung bei mehreren Online-Diensten ermöglicht. Ein Kartenlesegerät oder das Merken von unzähligen Benutzernamen und Passwörtern ist endlich Vergangenheit. Alles, was Sie tun müssen, ist, itsme mit einer verifizierten Identität (Ihren Bankdaten oder Ihrer .beID) zu verknüpfen, und schon können Sie behördliche Dokumente unterzeichnen und Bankeinlagen und andere Online-Transaktionen problemlos abwickeln.
Rechtlich (nahezu) unanfechtbar
Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen einer einfachen, fortgeschrittenen und einer qualifizierten elektronischen Signatur besteht darin, dass die Beweislast bei einfachen und fortgeschrittenen Signaturen bei der Partei liegt, die die Signatur initiiert hat, während die Beweislast bei einer qualifizierten Signatur beim Unterzeichner liegt. Erklären wir das an einem einfachen Beispiel:
Angenommen, Ihr Unternehmen hat eine Online-Bestellung an einen Kunden geschickt, die bei der Auslieferung mit einer einfachen elektronischen Signatur abgezeichnet wurde. Einige Tage später meldet sich derselbe Kunde bei Ihrem Unternehmen und behauptet, die Lieferung habe nie stattgefunden und das Paket sei nicht angekommen. In diesem Fall muss Ihr Unternehmen nachweisen, dass das Paket tatsächlich von diesem Kunden abgezeichnet wurde. Wenn es mit einer qualifizierten elektronischen Signatur unterzeichnet wurde, muss der Kunde nachweisen können, dass er nicht für dieses Paket unterschrieben hat (z. B. wenn sein elektronischer Ausweis gestohlen wurde und der Pin-Code erraten werden konnte).
Dieses Beispiel verdeutlicht, dass Sie als Veranlasser mehrerer Signaturprozesse mit einer qualifizierten elektronischen Signatur in einer sichereren Position sind als mit einfachen oder fortgeschrittenen elektronischen Signaturen. Das Zertifikat fügt eine weitere Sicherheitsebene hinzu, die Ihnen bei anderen Alternativen fehlt, und macht die Signatur ohne eindeutige Beweise rechtlich unanfechtbar.
Qualifizierte elektronische Signaturmethoden, die in Connective eSignatures enthalten sind
Bei Connective arbeiten wir kontinuierlich daran, eine ganze Fülle von Signaturmethoden anzubieten, die weltweit eingesetzt werden können. Neben einfachen und fortgeschrittenen elektronischen Signaturen finden Sie in unserer digitalen Signaturlösung auch eine ganze Reihe von qualifizierten elektronischen Signaturen. In Belgien bieten wir zum Beispiel itsme® und .beID (den belgischen elektronischen Personalausweis) als qualifizierte Signaturmethode an. Wir bieten auch elektronische Personalausweise sowie Smartcards und Token mit Signaturzertifikaten aus zahlreichen anderen Ländern als Signaturmethode an.
Unser vollständiges Angebot an einfachen, fortgeschrittenen und qualifizierten elektronischen Signaturmethoden finden Sie in unserer Signaturmethoden-Übersicht.
Fazit
Abschließend können wir sagen, dass die qualifizierte elektronische Signatur die sicherste Unterschrift ist, die heute angeboten wird. Die Vertrauensstufe ist deutlich höher als bei den anderen Signaturen, und als Unternehmen befinden Sie sich in Streitfällen in einer sichereren Position. Und das Beste ist, dass es überhaupt nicht kompliziert ist, sie einzurichten. Eine qualifizierte elektronische Signatur lässt sich nahezu genauso einfach einrichten, wie die anderen Methoden, der Hauptunterschied besteht darin, dass Sie ein persönliches Zertifikat benötigen, das über eine staatliche oder finanzielle Einrichtung mit einer verifizierten Identität verbunden ist. So profitieren Sie mit wenig Aufwand von vielen Vorteilen, wenn es um Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit geht.
Welche Art von elektronischer Signatur Sie verwenden sollten, hängt jedoch ganz vom jeweiligen Anwendungsfall ab. Oft bietet eine einfache oder fortgeschrittene elektronische Signatur genügend Sicherheit und Zuverlässigkeit, um von Unternehmen im Tagesgeschäft eingesetzt zu werden. Wenn es sich nicht um risikoreiche Transaktionen oder sicherheitskritische Dokumente handelt, spricht nichts dagegen, diese beiden Arten von elektronischen Signaturen zu verwenden. Viele Anbieter elektronischer Signaturen, darunter auch Connective, bieten eine breite Palette von Signaturmethoden mit allen 3 Signaturenarten an, sodass Sie frei wählen können, welche am besten für jede Unterschrift geeignet ist.
Wenn Sie Fragen zu qualifizierten elektronischen Signaturen haben oder mehr über die Möglichkeiten erfahren möchten, die wir bei Connective anbieten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
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