Digitale Signaturen und Identität: 5 Trends für 2021

5 trends für 2021

2020 geht seinem Ende zu. Da ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, was uns voraussichtlich im nächsten Jahr und darüber hinaus erwartet. 2020 war ein Jahr, in dem die elektronische Signatur und Identifizierung starken Zuwachs verzeichnete, weil sich der Großteil der Welt mit Fernarbeit und Ausgangsbeschränkungen konfrontiert sah. Was können oder sollten wir im nächsten Jahr erwarten? Sehen wir uns das einmal genau an. 

 

1. Zusätzliche Funktionen schaffen Mehrwert

Wie wir bereits wissen, hat eine digitale Signatur mehrere Vertrauensstufen und kann in drei Arten unterteilt werden, wie in der eIDAS-Verordnung festgelegt:  

  • Einfache elektronische Signatur
  • Fortgeschrittene elektronische Signatur
  • Qualifizierte elektronische Signatur
 

Mit Vertrauensstufe ist das Maß der Zuverlässigkeit gemeint, mit der die einzelnen Signaturen die Identität des Unterzeichners bestimmen. Eine einfache elektronische Signatur wird meist bei Vorgängen mit geringem Transaktionswert verwendet, weil sich die Identität des Unterzeichners nicht zweifelsfrei bestätigen lässt.

Eine qualifizierte elektronische Signatur verknüpft die Identität des Unterzeichners eindeutig mit seiner Unterschrift mittels eines persönlichen, qualifizierten Zertifikats, das von einem qualifizierten Vertrauensdienstanbieter ausgestellt wird. Sie bestätigt die Identität des Unterzeichners am sichersten.

Mehr zu den einzelnen Signaturenarten erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zu diesem Thema.  

Wo wir 2021 definitiv Wachstum erwarten, ist der Mehrwert, den jede dieser Signaturenarten zusätzlich bieten wird. Also neben der jeweiligen Sicherheits- & Vertrauensstufe, die eine digitale Signatur bietet, kommen Funktionen hinzu, mit denen digitale Signatur-Portale oder APIs umfangreicher genutzt werden können und Ihnen erlauben, mehr essenzielle Informationen von Ihren Unterzeichnern zu erhalten.

Zu den Dingen, die Connective seinen Benutzern beispielsweise bietet, um zusätzlichen Mehrwert für unsere digitale Signaturlösung zu schaffen, gehören die Formular-Funktion und der Audit-Trail.

 

Automatisierte Vertragserstellung & Formular-Ausfüllung

Die Formular-Funktion gestattet unseren Nutzern, Formulare in ihren Signaturprozess einzuführen, um mehr Informationen zu den Unterzeichnern zu sammeln und diese Daten für automatisch erstellte Verträge zu nutzen. Wenn z. B. eine Investmentgesellschaft Unterschriften für Dokumente braucht, um einen neuen Kunden aufzunehmen, kann sie ein Formular in den Signaturprozess einführen, in dem der Kunde sein Monats- oder Jahresbudget ankreuzt und die Sprachen, die er spricht und versteht, um die Kommunikation zu erleichtern. Diese Informationen werden automatisch in das unterzeichnete Dokument eingefügt, was die Automatisierung von Dokumenten schneller und effizienter gestaltet.

Diese Funktion gibt es zwar schon seit einer Weile, wir gehen aber davon aus, dass sie in Zukunft immer wichtiger wird, da sie den Signaturprozess weiter beschleunigt & vereinfacht.

Connective eSignatures - Forms Feature

Audit Trail

Die Audit-Trail-Funktion bietet auf Abruf eine Übersicht jedes unterzeichneten Dokuments im Portal mit Informationen über die Zustellung und den Signaturprozess. So können Benutzer die digitalen Signaturen in transparenter Weise verfolgen und überprüfen, sodass jede Transaktion zurückverfolgbar ist.

Auch diese Funktion gibt es schon länger, aber auch sie wird, mit der zunehmenden Beanspruchung von digitalen Signaturen durch Unternehmen & Branchen weltweit, stark an Bedeutung gewinnen. Da der Audit-Trail den Dokumentstatus von Anfang bis Ende erfasst, einschließlich aller Stopps & Schritte, wird er zu einer wichtigen Funktion, die in der Lösung Ihres Anbieters enthalten sein sollte.

Connective eSignatures - Audit Trail

Mehr Informationen zu Audit-Trails finden Sie hier. 

Unser Fazit: Wir erwarten, dass viele Anbieter von digitalen Signaturen diese Funktionen in ihren Lösungen in Zukunft erweitern, um zu garantieren, dass ihre Nutzer, über die digitale Signatur hinaus, zu vielen zusätzlichen, nützlichen Funktionen Zugang haben.

 

2. Künstliche Intelligenz

Ein weiterer Zukunftstrend dürfte der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Welt der digitalen Signaturen sein. Jeder hat schon davon gehört, denn sie hat bereits in viele Bereiche & Branchen weltweit Einzug gehalten. Welches Potenzial hat künstliche Intelligenz also für Anbieter und Nutzer von digitalen Signaturen?

KI könnte ihren Weg in unsere Welt über automatisierte Systeme nehmen, die, basierend auf bestimmten Eingabedaten, wissen, welche Dokumente generiert werden müssen, um dann automatisch die richtige Vorlage aus einer Vorlagen-Bibliothek zu wählen und den Signaturprozess automatisch vorzubereiten. Das bedeutet, dass künstliche Intelligenz die Vorlage konfiguriert, die richtige (rechtsgültige) Signaturmethode für das jeweilige Dokument wählt und alle Schritte vorbereitet, sodass Sie nur noch die Unterzeichner und evtl. die Signaturreihenfolge eingeben müssen.

Eine weitere Möglichkeit für den Einsatz von KI ist die Automatisierung und Vereinfachung bestimmter Prozesse, die schon heute genutzt werden. Zum Beispiel finden Sie in vielen AGB und Verträgen von Einzelhandelswebsites für den Online-Verkauf den Begriff „Bedenkzeit“. Dieser bezieht sich auf das Recht des Verbrauchers auf eine Frist, in der man sich im Hinblick auf ein online erworbenes Produkt oder eine Dienstleistung umentscheiden kann. In einzelnen Fällen ist es gut möglich, dass Sie einen Vertrag oder ein Dokument erst nach einer vorgegebenen Bedenkzeit unterzeichnen können.

KI könnte auch hier gut integriert werden, um, basierend auf dem jeweiligen Dokument, den einzurichtenden Arbeitsprozess zu analysieren & vorherzusagen und ihn mit den richtigen Einstellungen & Maßnahmen zur Unterzeichnung vorzubereiten.

 

3. Gesetzesanpassungen zu digitalen Signaturen

Das ist etwas, das wir nicht vorhersehen können, daher können wir hier auch keine Empfehlungen aussprechen, aber es ist wahrscheinlich, dass wir in naher Zukunft mit einigen Veränderungen bzw. Anpassungen rechnen dürfen. So wie das Konzept des digitalen Unterschreibens immer mehr Verbreitung findet und sich weiterentwickelt, müssen sich auch die Gesetze daran anpassen und weiterentwickeln.

Fednot (Königlicher Verband der belgischen Notare) hat seine Digitalisierungsinitiative Anfang 2020 mit einer Lösung für die vollständig digitale Abwicklung von notariell beglaubigten Verträgen in die Tat umgesetzt. In Folge wurde das bestehende Gesetz geändert und Vollmachten können jetzt auch elektronisch und, unter bestimmten Voraussetzungen, per Fernzugriff erteilt werden. Das ist ein großer Schritt nach vorn in dieser Branche. Wir beobachten diesen Trend nicht nur in Belgien, auch andere europäische Länder stehen hier kurz vor dem Durchbruch.

Weitere Einzelheiten hierzu finden Sie im Blogbeitrag zu diesem Thema von unserem Rechtsberater Nathan Schryvers.

Ein weiteres Beispiel ist eIDAS (europäische Verordnung über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste). Die Europäische Kommission hat den Rechtsrahmen dieser Verordnung vor einigen Monaten in einer offenen Konsultation beurteilt. Sie hat Feedback gesammelt und wertet nun aus, ob der Rechtsrahmen in seiner aktuellen Form noch geeignet ist oder überarbeitet werden muss. Wir dürfen hier also in Kürze mit Neuigkeiten rechnen.

Auch hier können wir keine Prognosen zur Zukunft abgeben, doch in Anbetracht der oben erwähnten Beispiele dürfen wir wohl mit einigen nachträglichen Änderungen rechnen.

 

4. Dokumente mit einer verifizierten Identität unterzeichnen

Die elektronische Signatur in Form einer verifizierten Identität war in vielen Ländern ein entscheidender Wendepunkt. Itsme® digital ID ist z. B. eine Initiative von Belgian Mobile ID, einem Joint Venture von 7 Unternehmen (den größten belgischen Banken und Telekomunternehmen), das seinen Nutzern digitale Identitäten auf der Grundlage ihrer eIDs oder verifizierten Bankdaten ausstellt.

Damit können sich die Nutzer ganz einfach bei staatlichen Behörden einloggen oder Dokumente mit einer qualifizierten elektronischen Signatur digital unterschreiben, der Signatur, mit der eine Identität nach der höchsten Vertrauensstufe von allen verifiziert werden kann. Und das Beste daran: externe Geräte, wie Kartenleser, sind nicht länger nötig. Alles, was Sie brauchen, ist Ihr Smartphone.

Derartige Initiativen sind auch in anderen Ländern stark im Kommen. Frankreich z. B. hat FranceConnect, das seit Neuestem auch als Signaturmethode in unserer digitalen Signaturlösung integriert ist. Die Sicherheitsstufe hängt von bestimmten Faktoren ab, aber mit dieser Methode können Sie den Großteil Ihrer Dokumente mit Ihrer digitalen Identität unterzeichnen. In naher Zukunft werden immer mehr Länder eIDs ausstellen, wir dürfen also davon ausgehen, dass uns diese Dienste schon bald auf der ganzen Welt begegnen.

 

5. Die Popularität von Smartphones steigt weiter

Es fällt schwer, sich heute eine Welt ohne Smartphones vorzustellen. Es gibt so gut wie nichts, was Sie nicht damit tun können. Mobile-Banking, Online-Shopping und, und, und. Da wird die Möglichkeit, Dokumente mit Ihrem Smartphone digital zu unterschreiben, schlicht zur Notwendigkeit.

Das Einmalkennwort per SMS ist bereits als Signaturmethode in unseren eSignatures integriert, mit der Sie Ihre Identität ganz einfach durch Eingabe eines einmal gültigen Codes verifizieren, den Sie per SMS erhalten (dient als einfache elektronische Signatur, kann aber auch als fortgeschrittene Signatur eingerichtet werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind).

Und dann gibt es natürlich noch „itsme® Sign“, das als qualifizierte Signaturmethode angeboten wird. Dieser fünfte Trend ergibt sich sozusagen als logische Folge des vierten Trends. Mit der stetigen Zunahme von digitalen Identitäten wächst auch die Nutzung von Smartphones zum digitalen Unterschreiben von Dokumenten mit einer solchen digitalen Identität und macht unser geliebtes Smartphone noch wichtiger − jetzt und in der Zukunft.

Die Welt steht Ihnen also im wahrsten Sinne des Wortes auf Knopfdruck offen.

 

Fazit: die Möglichkeiten sind vielfältig

Dies sind nur einige Aspekte, die unseres Erachtens in den kommenden Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit eingeführt bzw. weiterentwickelt werden. Das ganze Konzept der digitalen Unterschrift hat sich im Zuge der Pandemie extrem schnell weiterentwickelt − wer weiß, was da noch alles kommt? Die Möglichkeiten sind zwar nicht endlos, aber doch extrem vielfältig. Wir sind genauso gespannt wie Sie, wohin uns diese Reise führt und was in naher Zukunft möglich sein wird − mit unseren Lösungen und mit vielen anderen.

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